4. November 2011 – Archiv
„Remember remember the 5th of November…“
Mit diesem Satz beginnt der Film „V wie Vendetta“ (V for Vendetta), eine Comicverfilmung von den Machern der „Matrix“-Trilogie, die in der nahen Zukunft spielt. Nach mehreren verheerenden Anschlägen auf die Zivilbevölkerung herrscht in Großbritannien ein totalitäres System unter der Führung eines allmächtigen Großkanzlers. Die Medien werden kontrolliert, Minderheiten wie Homosexuelle und Andersgläubige, aber auch Oppositionelle werden gnadenlos verfolgt. Nur einer stellt sich dem System entgegen: Ein maskierter Mann namens V (Hugo Weaving).
Eines Nachts kommt er der jungen Evey (Natalie Portman) zu Hilfe, die von Schergen des Regimes bedroht wird. Damit lenkt er jedoch unabsichtlich die Aufmerksamkeit der Behörden auf Evey. Sie sucht Zuflucht bei ihrem Chef Gordon (Stephen Fry), der allerdings selbst einiges zu verbergen hat. Bei einer nächtlichen Razzia in Gordons Haus wird Evey verhaftet und vor die Wahl gestellt: Entweder sie verrät V und kommt mit dem Leben davon, oder sie wird wegen Verrats hingerichtet…
Selbst wer von Comicverfilmungen an sich nicht viel hält, könnte an „V wie Vendetta“ Gefallen finden. Gezeichnet wird ein „Was wäre wenn“-Szenario, das in der heutigen Zeit, in der das Gefühl der Bedrohung durch und die Angst vor dem Terrorismus alltäglich geworden ist, plötzlich erschreckend realistisch erscheint: Was wäre, wenn durch (vermeintlich) terroristische Anschläge zigtausend Menschen sterben würden? Wenn Terroranschläge gegen Kinder gerichtet würden? Würden wir dann auf unsere Freiheiten verzichten und uns einem totalitären System anvertrauen, nur weil es uns Sicherheit verspricht?
Wie gnadenlos das in dem Film dargestellte Regime mit seinen vermeintlichen „Feinden“ umgeht, wird unter anderem am Beispiel der lesbischen Valerie gezeigt. Ihre Geschichte, auch wenn sie nur in wenigen Szenen erzählt wird, hat eine zentrale Bedeutung sowohl für die Motivation von V als auch das Verhalten von Evey und stellt damit einen der Schlüsselmomente des Films dar.
Sehenswert ist der Film aber natürlich auch und insbesondere wegen der hervorragenden Schauspieler, zu denen neben Natalie Portman (die sich für den Film den Kopf rasieren ließ), Hugo Weaving und Stephen Fry unter anderem auch Stephen Rea zählt, der als Chiefinspektor Finch den Auftrag erhält, V zu jagen, jedoch nach und nach immer mehr Zweifel an der Legitimation seiner Tätigkeit bekommt.
Und was hat das Ganze nun mit dem 5. November zu tun? Wer das wissen möchte, der sollte sich den Film ansehen – oder zumindest die ersten Minuten davon.